Und trotzdem



Autorin und Wegbegleiterin | Martina Stubenschrott
Ein neues Jahr beginnt.
Kraftvoll. Ruhig.
Ich ahne, dass sich Vieles verändern wird. „Alles hat einen Anfang und ein Ende.“ (Buddha) Ich will vertrauen, dass es am Ende gut wird. Ich will vertrauen, dass ein neuer Anfang geboren wird.
„Leid entsteht durch Festhalten.“ (Buddha)
Ich will meine Energie fließen lassen. Ich kann nichts auf dieser Erde festhalten.
Nicht Zeit. Nicht Menschen. Nicht Geld.
Ich bin hier. Jetzt.
Mein Leben ist ein Geschenk.
Ich will es würdigen.
Es liegt an mir, meine Gaben zu geben
Es liegt an mir, dankbar Gaben anderer zu empfangen.
Ich will mutig Schritte in unbekanntes Land wagen.
Ich will Samen säen und auf die Ernte vertrauen.
Ich will lieben was ist.
Den Sturm wie die Windstille.
Den Regen wie die Trockenheit.
Die Sonne wie den Schatten.
Den Nebel wie die Klarheit.
Die Erde wie den Himmel.
Ich lasse los, was nicht mehr zu mir passt.
Ich nehme an, was zu mir kommen will.
Ich bin hier. Jetzt.
Du bist hier. Jetzt.
Lass uns miteinander tanzen.
Der göttliche Funke in uns will fliegen.
Und von Herzen lieben.
Der Samen und die Frucht
Es war einmal ein Kapitalist, der hörte von einem Saatgut, das reichen Ertrag bringen sollte. Grinsend rieb er sich die Hände und kaufte große Mengen vom wunderbaren Schatz. Dann legte er die Samen in seinen riesigen Tresor. Tag und Nacht wurde der Tresor strengstens bewacht. Eigens aus diesem Anlass stockte der Kapitalist das Sicherheitspersonal auf. Mit Argusaugen wurde jede Regung kontrolliert und die Überwachung eifrig dokumentiert. Keine Maßnahme war dem Kapitalisten zu teuer. Aber die Samen wollten und wollten nicht keimen. Am dritten Tag brachte der Sicherheitschef einen Sack bester Erde von seinem Komposthaufen mit. Aber der Kapitalist winkte geringschätzig ab. Er brauchte doch keinen Mist. Der Sicherheitschef beschloss, sich von nun an nur noch strikt an die Anweisungen zu halten. Schließlich wollte er den gut bezahlten Posten nicht gefährden.